Der Wettflug Der Nationen by Hans Dominik

Der Wettflug Der Nationen by Hans Dominik

Autor:Hans Dominik [Dominik, Hans]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453302648
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 1983-01-01T23:00:00+00:00


7

Mit überschäumender Begeisterung hatte die Bevölkerung von New York die Nachricht von der Ankunft der Eagle 1 in der amerikanischen Kontrollstelle aufgenommen. Die amerikanische Maschine, die erste im Rennen, allen Konkurrenten um 1.500 Kilometer voraus, das war für die sport- und wettlustigen Bürger der Union schon ein ausreichender Grund, um außer sich zu geraten. Fast noch größer war die Freude auf dem Kontrollplatz am Juruena, als die Eagle dort am Morgen des zweiten Renntages nach einer Flugdauer von 17 Stunden niederging. Kommandant Scott Campbell und vor allem auch die vom >St<-Schiff gebrachten Piloten der Eagle 2 ließen es sich nicht nehmen, Frank Kelly aus dem Flugzeug zu heben und im Triumph über den Platz zum Casino zu tragen. Von allen Seiten strömten die Montagemannschaften, welche die Bay City Werke hier stationiert hatten, zusammen, um den bisherigen Sieger des großen Rennens mit endlosem Jubel zu bewillkommnen. Auch Pender und Hobby bekamen einen gehörigen Teil von dem Empfang ab und erreichten mehr getragen als gehend das Stationsgebäude.

Ob sie wollte oder nicht, die Besatzung der Eagle mußte zunächst einmal an der geschmückten Tafel Platz nehmen und den guten Dingen zusprechen, die hier für sie aufgebaut waren.

Als Frank Kelly von den für sein Flugzeug notwendigen Überholungsarbeiten sprechen wollte, deutete Scott Campbell lachend auf den Platz.

„Keine Sorge, Direktor, die Boys haben die Eagle schon vor, die Jungens wissen schon genauestens Bescheid, was Ihrer Maschine nottut. 50 Minuten müssen Sie sowieso am

Kontrollpunkt bleiben. Garantiere Ihnen, daß die Eagle in längstens dieser Zeit von vom bis hinten überholt und mit völlig neuen Verdichter- und Gasturbinenläufem wie neu frisiert dastehen wird.“

Da ließ Kelly dem Platzkommandanten seinen Willen und bediente sich von den Gerichten, die vor ihm aufgebaut standen. Aber es war ihm anzumerken, daß er nur mechanisch aß und trank, während seine Gedanken woanders weilten

Campbell trank ihm zu. „Auf Ihr Wohl, Mr. Kelly, auf einen glücklichen Weiterflug, auf Ihre siegreiche Ankunft nach nochmals 17 Stunden in Manila. Der Reading-Preis muß von den Reading-Werken gewonnen werden. Unser alter Morgan im Himmel wird sich freuen, wenn er es von oben mit ansieht.“

Kelly runzelte die Stirn.

„Ich danke Ihnen für den Toast, Campbell. Wir wollen uns nichts vormachen, das schwierigste Stück liegt noch vor uns.“

— Campbell versuchte zu lachen.

„Warum schwieriger als das erste? Ich sehe keinen Grund dafür. Bis Porto Alegre haben Sie glatten Flug, dort oder auf Trinidad nehmen Sie noch mal Treibstoff. Danach das Stückchen Atlantik. Auf dem Wendekreis zwischen 0 Grad und 10 Grad westlicher Länge kreuzen drei Flugzeugträger. Danach die kurze Strecke durch Südafrika, und dann geht's ja schon auf den Stall zu. Da laufen die Gäule ganz von allein schneller... wollte sagen, fliegen die Maschinen von selber besser.“ „Sie haben gut reden, Campbell. Sitzen hier auf Ihrem Kontrollplatz und können den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Ist aber verflucht anders, Sir, wenn man in der Maschine sitzt und unaufhörlich die Instrumente kontrollieren muß, ob alle Triebwerke richtig laufen. Da verwächst man mit seinem Flugzeug, registriert die kleinsten Zeigerschwankungen und wird schließlich nervös dabei, Campbell, besonders nach unseren letzten Erfahrungen.



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